von Pfarrer Thomas Gruber.
Wir spüren uns in einem Weltburnout. Noch nie dagewesen! Ein Innehalten, sicherlich, doch es ist alles andere als ein Urlaub. Die jetzige „Coronakrise“ zeigt einiges auf:
Die Welt der Wissenschaft versöhnt sich mit dem Glauben auf neue Weise, denn wir spielen gut zusammen. Auch die Kirche hört auf die Weisung von Virologen, die politisch gebündelt, Anweisungen machen. Und doch offenbart die Wissenschaft in ihrer rigorosen Größe auch wieder, wie klein sie ist.
Die Virologen, die Statistiker, die Politik, alles regiert über alles bisher Dagewesene hinweg und doch: Wir sind dem Ganzen total „ausgeliefert“ – interessant! Wir sind „ausgeliefert“ – das ist ein Wort aus der christlichen Religion!
Wer einem Burnout schon einmal ausgeliefert war, der traut sich durchaus diese Situation mit dem Ausdruck „Weltburnout“ zu charakterisieren. Sicherlich ist dieses Wort mit sehr negativen „Klang“ nicht gerade „aufbauend“, wenn es um die Bewältigung unserer Krise geht.
Doch er ist ehrlich und entlarvend, da er sich äußerst realistisch präsentiert – gegenüber immer mehr werdender Erfahrung von „Grenzen im Leben“.
Die Schöpfung droht „heiß zulaufen“! Das will nicht wieder ein neuer moralischer Appell sein. Die Gegenwart läuft „heiß“. Das ist nicht Pessimismus oder ein simples Alarmschlagen. Es wird einfach nur ein neuer Temperaturstand wiedergegeben. Jetzt zeigt sich die Grundmechanik von Solidarität wieder ganz neu und vor allem „weltumspannend“.
Mit dem Wort Burnout will eigentlich nur von den Erfahrungen erzählt werden, die bereits sehr viele Menschen gemacht haben. Das „Hamsterrad“ dieser Welt wird wieder neu „durchschaut“. Die Krise ausgelöst durch Korona regt zum Nachdenken an. Ist die Welt in einem „Generalburnout?“
Ein Virus bedroht uns nicht nur auf biologischer Basis, auch die „große Seele dieser Welt“ wird herausgefordert.
Wie schnell entwickelt sich diese Welt, wenn die Wirtschaft in vielen Belangen in der Existenz getroffen ist. Wenn die Mediziner Existenzen zu retten versucht und wenn für viele die Welt zum „Spuk“ wird. Das Gefühl von einer Ungeduld kommt bei jedem Burnout auf, die zuweilen große Beklemmung je nach der Situation von Menschen hervorrufen kann.
Alle Menschen, die bereits in Burnout-Situationen gelebt haben, wissen aber auch um die Erfahrung, dass es ein „Weiter“, ein „Danach“, ja ein „Leben in Erneuerung“ gibt:
Kann nicht auch mit Ostern (und dessen „Danach“) diese Erfahrung für alle lebendig werden? Nach dem Tod kommt das Leben. Nach dem Grab die Auferstehung, nach dem Dunkel das Licht. Jesus an Ostern wird zur Weltbotschaft und damit zum Zeichen einer göttlichen Mitteilung. Es übersteigt jedes nur menschliche Kalkulieren und Spekulieren. Die Hoffnung geht über das Berechenbare und Sichtbare hinaus. Oft bleibt ein rein menschlicher Verstand gegenüber der jetzigen Krise nur noch gelähmt und ratlos.
Die Göttliche Botschaft der Auferstehung ist Gottes Beitrag zur Gegenwart:
„Fürchtet Dich nicht Maria!“, denn es „wird“ LEBEN, NICHT TOD.
Menschen, die einen Burnout bereits erfahren haben, erleb(t)en im DANACH (nach dem Stillstand) wieder die immense Kraft des Lebens. Alles wird neu, auch wenn die alten Fehler natürlich wieder auftauchen.
„Alles wird neu.“ Ein Ausdruck der Religion, der leider zu oft abgekupfert wurde – von so vielen, die Hoffnung innerweltlich propagiert haben.
Die Erfahrung der Kraft nach dem „Weltburnout“ wird sicherlich kommen, auch wenn so vieles wieder mit Fehlern behaftet sein wird.
Doch eines bleibt: Die Kraft Gottes selbst, ohne die wir nicht neu werden können.
Hier im Leben und dann im Neuen Leben. Nach dem Tod.