von Pfarrer Thomas Gruber.
Die Erste Abschiedsrede. Fortgang und neues Kommen Jesu
Johannes 14,1-12
Euer Herz lasse sich nicht verwirren. Glaubt an Gott und glaubt an mich! Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, hätte ich euch dann gesagt: Ich gehe, um einen Platz für euch vorzubereiten? Wenn ich gegangen bin und einen Platz für euch vorbereitet habe, komme ich wieder und werde euch zu mir holen, damit auch ihr dort seid, wo ich bin. Und wohin ich gehe – den Weg dorthin kennt ihr.
Thomas sagte zu ihm: Herr, wir wissen nicht, wohin du gehst. Wie können wir dann den Weg kennen?
Jesus sagte zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich. Wenn ihr mich erkannt habt, werdet ihr auch meinen Vater erkennen. Schon jetzt kennt ihr ihn und habt ihn gesehen.
Philippus sagte zu ihm: Herr, zeig uns den Vater; das genügt uns.
Jesus sagte zu ihm: Schon so lange bin ich bei euch und du hast mich nicht erkannt, Philippus? Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen. Wie kannst du sagen: Zeig uns den Vater? Glaubst du nicht, dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist?
Die Worte, die ich zu euch sage, habe ich nicht aus mir selbst. Der Vater, der in mir bleibt, vollbringt seine Werke. Glaubt mir doch, dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist; wenn nicht, dann glaubt aufgrund eben dieser Werke!
Amen, amen, ich sage euch: Wer an mich glaubt, wird die Werke, die ich vollbringe, auch vollbringen und er wird noch größere als diese vollbringen, denn ich gehe zum Vater.
Im Evangelium dieses Sonntags (5. Sonntag in der Osterzeit am 10. Mai, Text: Joh 14,1-12) fällt der bekannte Satz Jesu: Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.
Diese Ich-Aussage Jesu ist eingebettet in die Abschiedsreden des Johannesevangeliums im Abendmahlsaal (Kap. 13 bis 17), indem Jesus seine Jünger zum Glauben ermutigt und ihnen die „Ewigen Wohnungen“ verspricht.
Jesus bietet sich mit diesen Worten uns Glaubenden an, in ihm „Begleitung“ (Weg), „Orientierung“ (Wahrheit) und „Geborgenheit“ (Leben/Wohnung) zu finden.
Diese sind keine Luxusgüter, sondern Grundbedürfnisse menschlicher Existenz. Auf sie sind wir angewiesen. Gerade in Krisenzeiten wird dies deutlich erfahrbar.